Augen auf bei der Vereinswahl

Augen auf bei der Vereinswahl beziehungsweise beim Vereinswechsel, denn Trainer, die ihre auszubildenden Spieler nur dazu „benutzen“, sich auf beruflicher und sozialer Ebene zu profilieren, die Siege bei Kindern unter 14 Jahren einer optimalen Ausbildung des jungen Fußballtalents vorziehen, gibt es leider viel zu viele.

Natürlich wird man mit seinem Sprössling zunächst beim ansässigen Verein vorstellig werden. Da trifft man meist auch all die Spielkameraden und Freunde aus dem Kindergarten beziehungsweise der Schule. Oft stellt sich die Frage eines Wechsel des Vereins erst später.

Fast immer sind es die Eltern, die meinen ihr kleiner Kicker müsste besser gefördert werden. Das Kind müsste in einem größeren, siegreicheren Club spielen. Ein Sieg wird heute von vielen Eltern als absolut notwendig erachtet, unabhängig davon, ob die Kinder und Jugendlichen Freude am Spiel haben oder nicht.

Sie reissen die Kinder aus der Mannschaft, weg von ihren Fußballkameraden. Nehmen oft lange Fahrten zum Training in kauf. In dieser Zeit könnten die Kids doch besser mit dem Ball am Fuß nutzen als im Auto zu sitzen. Natürlich gibt es auch die ander Variante, der jetzige Verein, Trainer ist nur auf das Siegen fixiert. Da wäre leider ein Wechsel absolut verständlich.

Wie erkennen Sie als Eltern nun ob einem Trainer beziehungsweise einem Verein nur das Siegen, das Gewinnen und das damit verbundene Ansehen des Trainers und des Vereins am wichtigsten Ist?

  • Es werden nur Spieler berücksichtigt, die körperlich frühentwickelt und kräftig sind. Ihre technischen Fertigkeiten sind weniger bedeutend. Auch ihre Wettkampffähigkeit spielt als ein Auswahlkriterium eine Rolle.
  • Die Kinder die in ihrer Entwicklung weniger fortgeschritten, technisch oftmals besser sind, bleiben auf der Bank.
  • In den Vereinen wird neben der Fitness auch Taktik eingeübt, weil sich das im Resultat sofort bemerkbar macht.
  • Man passt das System und demnach die Einwechslungen von der Bank dem Gegner an, um ihn zu dominieren und gegen ihn gewinnen zu können.
  • Beim Angriff aus der Abwehr wird der Ball direkt zur Sturmspitze gespielt. Die Mannschaft hat es eilig und spielt häufig viel schneller, als sie eigentlich kann.
  • Es kommt kaum ein Spiel im Mittelfeld zustande, weil wenig „konstruiert” wird.
  • Der verantwortliche Trainer instruiert die Kinder von der Seitenlinie aus und diese gehorchen, weil sie das Spiel und die Meisterschaft gewinnen wollen. Die Spieler sind abhängig vom Trainer.
  • Um zu Siegen, werden unfaire Aktionen erfunden, die sowohl den Gegner als auch den Schiedsrichter in die Irre führen sollen.
  • Frühzeitige Spezialisierung auf eine bestimmte Position oder Rolle auf dem Feld.
  • Es spielen immer nur die Besten. Die Ergänzungsspieler spielen sehr wenig bis garnicht.
  • Von anderen Vereinen werden talentierte Kinder abgeworben.

Im Gegensatz dazu erkennen sie einen wirklichen Ausbilldungsverein daran:

  • Alle spielen. Alle haben das Recht zu spielen, unabhängig von ihrer körperlichen Fitness und den technischen Fertigkeiten.
  • Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verbesserung der individuellen technischen Fertigkeiten, während im körperlichen Bereich nicht die Kraft, sondern nur die Koordination und Schnelligkeit geschult werden.
  • Die Kaderzusammenstellung wird nicht durch den Gegner bestimmt, es wird nicht nach Spielstand gewechselt, damit auch alle Spieler Erfahrungen sammeln können.
  • Das Zusammenspiels wird gepflegt, wobei im Angriff sowohl die Breite als auch die Tiefe des Spielfeldes genutzt wird. Man wechselt häufig die Geschwindigkeit beim Ballvortrag.
  • Der verantwortliche Trainer stimuliert von der Bank aus das Denken seiner Spieler, die letztlich entscheiden. Der Spieler sind nicht vom Trainer abhängig.
  • Das Spiel ist von der „Fairness”, Ehrlichkeit und der Beachtung der Regeln geprägt.
  • Alle bekommen häufig Gelegenheit, Erfahrungen in den verschiedenen Spielpositionen zu sammeln. Die Ergänzungsspieler werden ständig eingewechselt.
  • Es sind fast alles Kinder aus dem selben Ort, die Spieler gehen zusammen in den Kindergarten oder besuchen die selbe Schule.