Die Elternseite

Seit ihr euren Kind beim Fußball angemeldet habt wisst ihr, dass euer Alltag ganz anders ausieht. Vor allem am Wochenende, wenn die Spiele sind. Ausschlafen ist dann nicht immer angesagt, man muss bei Wind und Wetter an der Seitenlinie stehen, um sein Kind anzufeuern, man muss es vielleicht sogar trösten, wenn es verloren hat. Aber man kann sich auch genauso gut mit ihm freuen, wenn seine Mannschaft gewonnen hat.

Hier ein kleiner Check Up für euch:

  • Wie oft habt ihr euren Sohn schon zu einem Spiel begleitet?
  • Wie oft habt ihr gesehen, mit welcher Begeisterung er Fußball spielt, zu dribbeln versucht wie Lionel Messi, Gegenspieler kalt stellt wie Mats Hummels, kluge Pässe schlägt wie Toni Kroos oder Superparaden zeigt wie Manuel Neuer?
  • Habt ihr eurem kleinen „Fußballstar“ nach verschuldetem Elfmeter oder bitterer Niederlage schon mal getröstet, Tränen abgewischt, aufgemuntert und zu neuem Einsatz angespornt?
  • Habt ihr euch vielleicht auch schon mal lautstark über das unfaire Spiel des Gegners und die Ungerechtigkeit des Schiedsrichters aufgeregt?
  • Sollte der Trainer nicht endlich mal die Aufstellung ändern?
  • Habt ihr all dies live erlebt – oder erfahrt ihr davon nur aus Erzählungen – falls Ihr Kind überhaupt den Mund aufkriegt und ihr euch dafür interessiert?

Hand aufs Herz:

  • Könnt ihr euch vorstellen wie enttäuscht der Trainer ist, wenn wieder mal die Informationen an euch, nicht gelesen wurden?
  • Informiert ihr die Trainer, wenn das Training durch Krankheit oder ähnliches nicht besucht werden kann?
  • Ahnt ihr, wie wichtig eine zuverlässige Trainings- und Spielbeteiligung für eine Mannschaft ist, die erfolgreich sein möchte, in der alle ihre Freude am Fußballspiel haben wollen?
  • Oder glaubt ihr, mit 10 oder 11 Spielern mache das Spielen mehr Spaß?

Hand aufs Herz:

  • Sind euch Elternabende nicht sowieso verhasst und eigentlich überflüssig – schließlich ist euer Sohn doch bestens aufgehoben, und es klappt doch weitgehend alles!?
Warum all diese Fragen?

Vielleicht sollte ich voller Stolz sagen: Unsere Eltern haben so viel Vertrauen zum Verein und uns Trainern, dass sie uns ihre Kinder blind geben und ganz sicher sind, dass für uns kein Problem zu groß ist!?

Ich glaube, damit hättet ihr sogar weitgehend recht – und trotzdem:

Es ist bemerkenswert…

…wie einige Eltern sich anscheinend überhaupt nicht für den sportlichen Werdegang ihrer Kinder interessieren – sonst würden wir sie öfter am Platz sehen.

…dass für so manchen der Sportverein offenbar eine gute Aufbewahrungsstätte ist, die das ja so selbständige Kind auch allein erreichen kann oder wo man es allenfalls mal eben absetzt und dann schnell verschwindet – man hat ja so wenig Zeit!!

…dass das Mitmachen immer unverbindlicher wird! Mannschaftssport lebt aber nun mal von der Zuverlässigkeit und Einsatzfreude seiner Teammitglieder!

…dass es für einige nicht mehr selbstverständlich ist, zu Auswärtsspielen mitzufahren.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Eltern die sportlichen Aktivitäten und Erlebnisse ihrer Kiddies nicht miterleben! Diese Eltern verpassen wesentliche Teile im Leben ihres Kindes! Sie verspielen die Chance, am sportlichen Leben ihrer Kinder teilzuhaben, Freud und Leid mit zu tragen, gemeinsam zu jubeln oder zu trauern. Sie verpassen die Möglichkeit, sie anzuspornen, ihre Einsatzfreude zu steigern, sie für ihre Leistung zu loben oder aufzumuntern, wenn es nicht läuft.

Das aber ist so wichtig – für euer Kind und für euch!

„Kinder stark machen“ – das geht nicht gegen oder ohne euch, sondern nur mit euch, damit sie aus eigener Kraft Nein sagen können zu Alkohol, Nikotin und Drogen!

Darum: Kommt und macht nach euren Möglichkeiten mit! Es gibt so viel zu tun – und wir könnten so viel noch besser machen!!!