Dann waren es nur noch neun…

Zum zweiten Turnier hatten wir zunächst 12 Anmeldungen, jedoch fielen kurzfristig krankheitsbedingt drei Spieler aus. Somit konnten wir nur noch mit neun Spielern in Großbottwar antreten.

Mit neun Spielern hatten wir somit vier Jungs auf der Bank. Den Torspieler ließen wir jeweils durchspielen. Bei der Hälfte der Spielzeit wechselten die vier Feldspieler im Block. In jedem Spiel war ein anderer als Torspieler auf dem Feld. Am Ende des Turnier hatten sechs Jungs die Möglichkeit bekommen sich als Torspieler zu beweisen.

Das Turnier startete ziemlich ungünstig mit einer klaren 0:4 (0:2) Niederlage. Es fehlte bei diesem Spiel an allem, sei es die Laufbereitschaft, Kampfgeist, Passgenauigkeit und Durchsetzungsvermögen. Nach Abpfiff waren die Jungs ziemlich deprimiert gewesen. Eine aufbauenden und anspornenden Ansprache vor dem zweiten Spiel hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

Gegen einen eigentlich schwächeren Gegner erreichte man trotz zweimaliger Führung nur ein 2:2 (1:1). Wenigsten hatten die Jungs jetzt Blut geleckt und den Glauben an sich wieder gefunden. Auch die letzten zwei Torschusstrainingseinheiten trugen dabei Früchte. Das Abwehrverhalten war jedoch ganz klar Schuld, dass es nicht zu einem Sieg reichte. Keiner fühlte sich dafür verantwortlich hinten aufzupassen. So wurden gegnerischen Spieler in der eigenen Hälfte einfach alleine gelassen.

Das änderte sich erst ab dem dritten Spiel, nachdem ich den Jungs erklärte hatte, dass jedes Spiel mit einem Unentschieden startet und man somit schon einen Punkt auf dem Punktekonto habe. Ab diesem Zeitpunkt waren sie darauf erpicht kein Tor mehr zu bekommen. Alle versuchten dem Gegner keine Chance mehr zu geben. Wenigsten einer sicherte hinten immer ab. Durch eine tollen Volleyschuss von der rechten Seite aus ca. 12 Metern brachte Hannes das Team mit 1:0 in Front. Im weiteren Verlauf konnten sie diese knappe Führung erfolgreich verteidigen. Endstand 1:0 (1:0).

Im vierten und letzten Spiel der Vorrunde spielten die Jungs genau so, wie man sich das als Trainer vorstellt. Die Kinder sprühten vor Spielfreude. Laufbereitschaft, Kampfgeist, Durchsetzungsvermögen, all das was die Jungs im ersten Spiel vermissen ließen war jetzt vorhanden. Mit 2:0 (1:0) konnten sie auch dieses Spiel für sich entscheiden.

Um ins Halbfinale einziehen zu können durfte das letzte Gruppenspiel keinen Sieger hervorbringen.

Da man dabei zum Zuschauen verdonnert war, waren es für die Jungs, Trainer und Eltern sehr aufregende neun Minuten des Hoffen und Bangen. Leider endete das Spiel 1:0 somit gab es einen Sieger. Das bedeutete, dass die Kinder als Dritte in der Gruppe, um Platz 5 und 6 spielen durften.

In diesem ausgeglichenen und packenden Spiel um Platz fünf, stand es nach der regulären Spielzeit 0:0, weshalb es direkt zu einem Neunmeterschießen kam. Wie üblich hatten wir die Schützen schon vor Turnierbeginn ausgelost gehabt. Pro Mannschaft durften leider nur drei Schützen antreten. Nach dem ersten Durchgang stand es 2:2, somit wurde das Neunmeterschießen mit den selben Schützen fortgesetzt. Dabei konnten wir das vorgelegte Tor des Gegners nicht egalisieren und unterlagen am Ende mit 2:3 Toren.

Fazit: Erst nachdem ich vor dem dritten Spiel erklärt hatte, dass man ja schon einen Punkt habe solange man kein Tor kassierte, fühlte sich alle genötigt dem Gegner keine Torchance zu geben. Nicht umsonst endeten die nachfolgenden drei Spiele ohne ein Gegentor. Hätte ich das den Jungs doch schon früher erklärt.

Ein Misserfolg kann zum Erfolg werden, wenn wir aus dieser Erfahrung lernen. (Karl Pilsl)

Gespielt haben: Arda, Azim, Constantin, Dilvan, Eren, Fawaz, Hannes, Lennox und Leon.